Pressespiegel
- Bericht auf regioTVplus 2011: Geliebt und zurückgelassen 2011
- Binninger Anzeiger 24.09.2011: Lesung mit Ursula Biedermann im Antiquariat sozialArt
- Basler Zeitung 10. November 2006: Geerbte Bilder im Verkauf
- Basler Zeitung 17. Oktober 2006: «Es tut überall gleich weh, wenn man arm ist»
- Birsigtal-Bote 12. Dezember 2002: Hauptgang: Fisch im Filz
- Birsigtal-Bote 11. Juli 2002: Ein Koffer voll Theater
- Basler Zeitung 21./22. November 1998: Mit «Dominosteinen» die Armut sichtbar machen
- Brigitte Magazin Schweiz 9/90: Private Sozialhilfe
- Basler Volksblatt 19. Februar 1990: Ein Laden für Leute mit Sorgen
Binninger-Anzeiger
Mit der Seele hören
Lesung mit Ursula Biedermann im Antiquariat sozialArt
An der Veranstaltung zum Welt-Alzheimer-Tag hat Ursula Biedermann über ihre Erfahrungen berichtet und aus ihrem Buch «Habi, Alzheimer und ich» gelesen.
Ursula Biedermann lebt heute in der Ostschweiz. Sie kam für diese Lesung
nochmals in ihre frühere Heimat. Ursula Biedermann wusste lange nicht, unter welcher Krankheit ihr Mann Habi litt. Die Ärzte sagten ihr nichts: Arztgeheimnis! Auch ihr Mann
wollte ihr die genaue Diagnose nicht sagen, weil er befürchtete, sie würde ihn
verlassen, vermutet Ursula Biedermann. Herr Biedermann, selbst Arzt, wusste
was diese Diagnose bedeutet. Der Prozess des Vergessens war schon weit fortgeschritten, trotzdem fuhr Herr Biedermann noch Auto. Er kannte die Bedeutung der Verkehrszeichen nicht mehr, dachte nicht daran, dass er beiSpurwechsel blinken muss. Frau Biedermann informierte den Arzt ihres Mannes über die gefährliche Situation.
Der Arzt war nicht bereit ihr bei der Lösung dieses Problems zu helfen. Er wolle nicht der Bösewicht sein. Auch später musste Frau Biedermann immer wieder erfahren, wie alleingelassen man in dieser Situation ist. Als sie ihren Mann nicht mehr zuhause betreuen konnte, suchte sie nach einem Heim. Die Betreuung im Heim war jedoch völlig ungenügend, zuwenig Personal,zuviel Pflegebedürftige. Die dringend notwendigen Spaziergänge, die zugesagt waren, fanden nie statt. Sie wären sehr wichtig für Alzheimerpatienten, da sie einen starken Bewegungsdrang haben. Auf ihre Kosten liess Frau Biedermann im Heim ein Dusch-WC einbauen, aber da ihr Mann den Bedienungsknopf nicht mehr drücken konnte, hätte dies vom Pflegepersonal gemacht werden müssen, aber auch für diese Dienstleistung hatte niemand Zeit. Sie suchte Hilfe bei Ämtern und wurde von einer Stelle zur andern geschickt. Hilfe erhielt sie nicht. Nach langem intensiven Suchen ergab sich eine Möglichkeit in einem andern Heim, indem
ihr Mann besser betreut wurde.
Frau Biedermann hat in ihrem Buch eindrücklich den Verlauf der Krankheit beschrieben. Velotouren waren nicht mehr möglich, ihr Mann wusste nicht mehr wie man bremst. Er erkannte auch seine Frau nicht mehr. Während sie neben ihm sass erzählte er ihr traurig, dass ihn seine Frau nicht mehr besuche. Sie musste sich damit abfinden, dass
er sie nicht mehr als seine Frau erkennt. Trotzdem habe sie festgestellt - in seinen
Augen gelesen -, dass er sich freue wenn sie komme. Später war auch eine Verständigung mit Worten nicht mehr möglich. Sie habe lernen müssten mit der Seele zu hören statt mit den Ohren. An einem Bettag vor 7 Jahren ist Herr Biedermann gestorben.Vom Gehörten sichtlich betroffen, wurde nach der Lesung beim Apéro in kleinen Gruppen weiter diskutiert über zeitraubende administrative Arbeiten, Überbelastung des Pflegepersonals, ungenügende Entlöhnung, über das Gesetz (in der Vernehmlassung) über Massnahmen zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit, mit welchem das Festbinden urteilsunfähiger, alter Patientinnen geregelt werden soll.
Ursula Biedermann hat uns nicht nur einen Einblick in das Leben eines Alzheimerpatienten ermöglicht, sie hat uns auf viele Probleme in der Betreuung
von dementen Menschen aufmerksam gemacht.
Das Buch von Ursula Biedermann ist nicht mehr erhältlich. Wer «Habi, Alzheimer
und ich» lesen möchte, findet evtl. ein Exemplar in den Bibliotheken.
Heidi Blaser-Feldmann, sozialArt
[Quelle: Binninger Anzeiger 24.09.2011, Nr. 33, 96. Jahrgang]
Basler Zeitung
Geerbte Bilder im Verkauf
Binningen. ln der Ausstellung «Geliebt und zurückgelassen!» finden sich auch Trouvaillen
Zum fünften Mal. Heidi Blaser verkauft nur Bilder, die einen lokalen Bezug haben oder von namhaften Künstlern gemalt wurden. Foto Roland Schmid
CORNELIA THÜRLEMANN
Sich von Bildern, die den verstorbenen Angehörigen viel bedeuteten, zu trennen, fällt vielen schwer. Heidi Blaser bietet mit der Ausstellung «Geliebt und zurückgelassen!» die Möglichkeit, diese Bilder weiterzugeben.
Im Antiquariat SozialArt in Binningen hängen Bilder wie «Nature morte» von Jürg Kreienbühl oder «Salomé Nr. 5» von Numa Donzé. Dazu ein klassisches Bild des Kleinmeisters Johann Ludwig Bleuler. Zwischen den Büchergestellen sind auch Werke des Basler Künstlers Martin Alfred Christ zu entdecken- von Olivenhainen
und südliche Landschaften. Die Spannweite der Preise reicht von 200 bis 15 000 Franken. Die Ausstellung «Geliebt und zurückgelassen!», die am kommenden Wochenende eröffnet wird, zeigt Bilder, von denen sich Erben trennen möchten. Es werden Werke angeboten, zu denen die Verstorbenen eine tiefe Beziehung hatten.
«Geliebt und zurückgelassen!» soll einen Rahmen bieten, die Erbschaft in Würde
zu verkaufen. Auszüge aus den Geschichten, die hinter den Bildern und ihren Besitzern stehen, erfahren Interessierte in einer Informationsmappe.
Doch allzuviele Details gibt es nicht zu lesen. Die Ausstellungsmacherin Heidi Blaser ist zurückhaltend, in dem was sie preisgibt.
«Die Erben wissen, dass die Bilder den früheren Besitzern viel bedeuteten. Sie wissen auch von den Freundschaften, die diese mit den Künstlern verbanden.»
Aus Rücksicht darauf wollten viele Verkäufer anonym bleiben.
AN DIE ÖFFENTLICHKEIT. Die Idee zur inzwischen fünften Ausstellung «Geliebt und zurückgelassen!» hatten Heidi Blaser und ihr Mann Paul nach
einem Besuch des Kunsthauses Aarau. «Wir fanden es schade, dass viele Bilder in privaten Räumen bleiben », erzählt Blaser. «In der kurzen Zeitspanne des Besitzerwechsels sahen wir eine Möglichkeit, die Bilder einer breiteren Öffentlichkeit zu zeigen.» Im November 2000 lud das Ehepaar zur ersten Ausstellung. Die Idee gefiel, und so wurde die Aktion regelmässig durchgeführt. Heidi Blaser nimmt jedoch nicht jedes Bild: Die Stücke müssen einen lokalen Bezug haben, oder es müssen Werke namhafter Künstler sein.
TRENNUNG. Heute bringen nicht nur Erben, sondern auch ältere Menschen ihre Schätze. Letztere wollen wissen, «an wen die Bilder nach ihrem Tod gehen ». Denn oft sind starke persönliche Erinnerungen mit einem Bild verbunden.Manchmal zwingen auch finanzielle Gründe zum Verkauf. Zudem gebe es auch Leute, die sich von Werken trennen wollen, um Platz und Geld für neue zu haben. Aus vielen Bildern lässt sich ein
Stück Basler Geschichte lesen. So das Bild «Salomé Nr. 5», das der Basler
Künstler Numa Donzé (1885- 1952) in München malte. Die Rückseite der Leinwand zeigt einen Stempel mit dem Datum, an dem das Bild in Basel
verzollt wurde. «Salomé Nr. 5" ist eine von fünf Salomé-Studien für den Zyklus
«Tanz der Salomé». «Geliebt und zurückgelassen!» ist heute ein Geheimtipp bei den Händlern. Kürzlich habe einer angerufen
und gesagt: «Verkaufen Sie ja kein
Bild vor der Vernissage», erzählt Heidi Blaser lächelnd. Kreienbühl, Bleuler:, Tobiasse, Buri, solche Namen werden Händler und Privatsammler auch diesmal aufhorchen lassen. An der Vernissage treffen sich zudem Leute, die eines vereint: Der Wunsch, sich von Bildern ihrer Angehörigen auf eine gute Weise zu trennen. «Denn was dem einen eine Bürde ist, ist dem anderen vielleicht das Glück», sagt Blaser.
«Geliebt und zurückgelassen!» (bis 23.Dezember). Vernissage: morgen Samstag,
11 . November 2006, 17 Uhr. SozialArt, Hauptstrasse 115, 4102 Binningen,
Tel. 061 421 0910.
> www.sozialart.ch
[Quelle: Basler Zeitung | region Schauplatz | Freitag, 10. November 2006 | Seite 20]
«Es tut überall gleich weh, wenn man arm ist»
Binningen. Am Welttag zur Überwindung der Armut liest eine Schweizerin, die die Armut am eigenen Leib erfahren hat
CORNELIA THÜRLEMANN
Lesen ist für Nelly Schenker keine Selbstverständlichkeit. Dennoch hat sie ein Buch geschrieben, vielmehr zuerst gezeichnet. Heute kann Nelly Schenker lesen
und schreiben. Noch nicht so gut, wie sie es gerne möchte. «Ich mache viel weniger Fehler als auch schon.» Schreiben können bedeutet für sie Freiheit. Nelly Schenker ist 65. Und das erste Mal in ihrem Leben fühlt sie sich nicht mehr so eingeengt. Die AHV hat ihr ein Stück Unabhängigkeit gebracht.
«Ohne Ergänzungsleistungen käme ich aber nie durch.» Die Grenzen, nur mit dem Nötigsten zu leben, sind geblieben. Heute hat Schenker einen Telefonanschluss
und eine Wohnung. Das ist für sie keine Selbstverständlichkeit. Als Kind einer ledigen
Mutter wurde sie früh von Heim zu Heim geschoben. «Die Klosterfrauen konnten nichts mit mir anfangen.» Wegen einer Krankheit kam sie in ein Walliser Sanatorium - die Schule besuchen durfte sie auch dort nicht, «wahrscheinlich, weil niemand dafür bezahlte.» Sonst war das von Nonnen geführte Sanatorium für sie ein Zuhause. Weil den Aufenthalt wiederum niemand mehr bezahlte, kam sie zurück in den Kanton Freiburg. Zurück im Heim stand sie in eine Ecke und machte gar nichts mehr.
VERPASST. Als Nächstes kam sie in ein geschlossenes Erziehungsheim und begann zu sticken. «Du musst dir deine Suppe selber verdienen», habe man ihr gesagt. Ihre Mutter konnte ihr nicht helfen. «Sie konnte sich nicht ausdrücken.» Mit neuneinhalb Jahren riss sie aus, klopfte an die Tür der öffentlichen Schule und fragte, ob hier ein Platz frei sei. Es wurde nichts daraus. Sie musste ins Heim zurück.
Lesen und Schreiben lernte sie schliesslich aus den Schulbüchern ihrer Kinder und bei Kursen an der Gewerbeschule. Mit über vierzig Jahren kam sie in Kontakt mit einem
Vertreter von ATD Vierte Welt, einer Bewegung gegen die Armut, die 1956 in einem Vorort von Paris durch Pere Joseph Wresinski ihren Anfang nahm. «Zum ersten Mal hörte mir jemand zu.» Bei den Gesprächen erhielt Schenker Sicherheit und die Gewissheit: «Ich bin nicht mehr alleine.» Von ATD erhielt sie Aufgaben zugeteilt, wurde als Delegierte aus der Schweiz an die Versammlungen in Paris geschickt.
Um die Arbeit von Pere Joseph Wresinski bekannter zu machen, stickte sie einen Bilderteppich über sein Leben. «Damit auch die Leute die Geschichte verstehen, die nicht lesen können.» Dieser Teppich hängt heute in Mary sur Oise, dem Zentrum von ATD Vierte Welt in der Nähe von Paris. Mit über 50 Jahren begann sie die Bilder für das Buch «Wie die Steingeschichte ins Rollen kam» zu malen. Nelly Schenker wünscht sich, dass die Armen von der Gesellschaft aufgenommen würden. «Niemand hat Geduld. Es braucht aber Zeit, uns zuzuhören.» Es gehe darum, die Menschen so anzunehmen, wie sie sind, ihnen Würde zu geben. Es stimme nicht, dass Arme selber schuld seien. «Bin ich schuld, dass ich keine Schule besuchen konnte?» Heute ist sie daran, ihre Biografie zu schreiben und die einzelnen Puzzleteile ihres Lebens zusammenzusuchen. Ihr Vormund, der ihr einiges erzählen könnte, ist gestorben, vieles damit verloren. Und sie hat einen Wunsch: «Einen richtigen Beruf lernen, Weiterbildungen zu besuchen. Ich möchte all das nachholen, was ich in meinem Leben verpasst habe.»
Heute Dienstag liest Nelly Schenker aus ihrem Buch «Wie die Steingeschichte ins Rollen kam». Um 20 Uhr, soziaiArt, Hauptstr. 115, Binningen.
> www.vierte-welt.ch
Armut sichtbar machen
DOMINOSTEINE. Nelly Schenkers Buch «Wie die Steingeschichte ins Rollen kam» ist ein Teil des mehrährigen Projekts Dominosteine. Das Projekt Dominosteine wurde 1996 von der Sozialarbeiterin Heidi Blaser aus Binningen, dem Kulturschaffenden Paul teinmann und dem Armutsspezialisten Peter Tschümperlin initiiert, um die Bevölkerung für die Armut in der Schweiz zu sensibilisieren. Armutsbekämpfung ist auch ein zentraler Teil der Arbeit von Heidi Blaser, die dieses Jahr das 20-jährige Bestehen ihrer privaten Sozialberatung sozialArt in Binningen begehen kann. Schenkers Buch wurde 2000 durch die Initiative von Ueli Mäder von der Fachhochschule für Soziale Arbeit beider Basel herausgegeben. cth
Nelly Schenker, Wie die Steingeschichte ins Rollen kam, Bunte Reihe, Band 1, Fachhochschule für Soziale Arbeit beider Basel, 2000, ISBN 3-906418-80-4, Fr. 25.-
Nelly Schenker. Das Leben gezeichnet. Foto Dominik Plüss
[Quelle: Basler Zeitung | region unteres Baselbiet| Dienstag, 17. Oktober 2006 | Seite 22]
Hauptgang: Fisch im Filz
Was hat Literatur mit einem Karussell und einem Fisch in einem Filzhut zu tun? An einer Veranstaltung zum 37. Todestag des Literaturprofessors Walter Muschg klärten sich diese Zusammenhänge.
Kann man einen Fisch in einem Filzhut kochen? Am vergangenen Freitag wurde das Experiment im Laden SozialArt an der Hauptstrasse 115 in Binningen durchgeführt - der Fisch blieb roh ... Der Versuch fand im Zusammenhang mit dem 37. Todestag des Literaturprofessors Walter Muschg statt. Denn die Frage nach dem Fisch im Filz beschäftigte einst Germanistikprofessoren und Deutschlehrer. Ursache war Gottfried Kellers Gedicht «Der Taugenichts», das Professor Jacques Wirz am Freitag in Binningen vortrug. Die Zeilen «Ein linder West blies in die Glut von einem Dorngeflecht, drauf kocht in Bettelmannes Hut ein sündengrauer Hecht» riefen vor Jahren die Frage hervor, ob denn diese Kochart überhaupt möglich sei. Es folgten zwei Antworten: Die einen waren überzeugt, es gehe nicht um einen wirklichen Hut, sondern vielmehr um die «Obhut» des Bettlers. Die anderen vertraten die These, dass Gottfried Keller nichts anderes als einen wirklichen Fisch in einem wirklichen Hut beschrieben habe. Der Streit wurde unter anderem mit Briefen im Nebelspalter ausgefochten. Auch Walter Muschg beschäftigte sich mit Kellers Gedicht «Der Taugenichts». Doch nicht nur das Experiment mit dem Fisch erinnerte am 6. Dezember in Binningen an den verstorbenen Professor. Im Schaufenster von SozialArt ist zurzeit ein Spielzeugkarussell ausgestellt. Walter Muschg baute es in den Jahren 1940 bis 1944. Unter welchen Umständen das Spielzeug entstand, konnte man vergangenen Freitag von Muschgs Töchtern Dori Speiser Muschg und Brigitt Muschg erfahren. Muschg, der 1936 ordentlicher Professor in Basel wurde, sei zwar weder ein Taugenichts noch ein Bettler gewesen, meinte Brigitt Muschg. Doch auch er habe als Kind, wie der Taugenichts im Gedicht, wohl einen Ausbruch aus der zuweilen strengen Familie gesucht. Seine Freiheit fand er auf dem Jahrmarkt. Die Erinnerung an die Karussells hat er behalten - und mitten im 2. Weltkrieg beschlossen, ein Spielzeugkarussell zu bauen. Messing sei praktisch nicht erhältlich gewesen, auch Stahl und Glitzerschmuck habe man kaum auftreiben können, erzählten Muschgs Töchter. Doch der Vater habe an seiner Idee festgehalten. Und so existiert das Karussell noch heutenoch heute. Wenn man es dreht, ertönt eine Spieldose. Auch die war damals etwas ganz Besonderes: «Als die Reitschule fertig war, waren wir schon zu alt, um damit zu spielen», erinnerte sich Dori Speiser Muschg. «Aber mein Vater wollte kein Radio im Haus. So hörte ich mir eben die Musik aus der Spieldose an.» Während die Töchter erzählten, kamen am Freitag immer wieder Muschgs Urenkel von der Feuerstelle, um zu berichten, wie es um das Wasser im Filzhut stehe. «Es ist jetzt handwarm», hiess es. Doch dann tropfte das Wasser durch den Filz und löschte. die Flammen - und das Experiment wurde abgebrochen. Das Publikum im Laden SozialArt fand jedoch rasch eine Erklärung, wie der Bettler im Gedicht den Fisch gekocht haben könnte: Da dessen Filzhut ja sicher alt und von Schweiss und Dreck ganz fettig gewesen sei, habe der Hut nicht rinnen können. So muss es gewesen sem. «Es gibt jetzt eben keinen Fisch. Aber es hat noch Kuchen ... », meinte Heidi Blaser- Feldmann, die den Laden SozialArt führt und die zum Experiment eingeladen hatte. Doch der Fisch war ohnehin nicht das Wichtigste. Die persönlichen Gespräche, vor allem Erinnerungen an Walter Muschg, waren durch die Erzählungen von Brigitt Muschg und Dori Speiser Muschg in Gang gekommen. Es ist jedoch möglich, dass der eine oder andere einen alten Filz zu Hause hat und nun selbst versucht, einen Hecht darin zu garen. Guten Appetit! mg
[Quelle: Birsigtal-Bote Nr. 50| Donnerstag, 12. Dezember 2002 | 58. Jahrgang]
Ein Koffer voll Theater
Am Samstag baute Claire-Lise Dovat im Laden SozialArt in Binningen ihr «Théâtre Valise» auf. Mit einfachen Mitteln erzählte sie ein altes Märchen auf neue, unkonventionelle Weise. Einige der von der Künstlerin selbst geschaffenen Figuren sind noch bis zum 16. Juli im Schaufenster des Antiquariats und der privaten Sozialberatung SozialArt ausgestellt.
«Manchmal braucht man nur das ganz Wesentliche. Man kann eine Geschichte mit symbolischen Objekten erzählen.» Wie das gelingt, zeigte Claire-Lise Dovat am Samstag in Binningen. Das Wesentliche waren: Eine «Mikro-Bühne», Musik und Beleuchtung und die Geschichte. Darin wirkten mit: ein rollender roter Punkt, ein schwarzer Holzkörper auf einem Rollbrett, ein blaues und ein grünes Element, ebenfalls aus Holz. Im wirklichen Märchenleben handelt es sich um Rotkäppchen, den Wolf, die Grossmutter und den Jäger. Claire-Lise Dovat versteht es, ihre farbigen Objekte so über die Kofferbühne zu bewegen, dass das Publikum die Geschichte ohne weiteres erkennt. Wenn zwei riesige weisse Papierzähne über dem Rotpünktchen erscheinen, braucht es kein Blut und keinen Kampf, damit die Zuschauer wissen: Jetzt ist es passiert. Dass es sich um ein bekanntes Märchen handelt, erleichtert gewiss das Verständnis der Geschichte. Es ist aber durchaus denkbar, dass auch andere Episoden und Geschichten mit symbolischen Objekten besonders deutlich und eindrücklich erzählt werden könnten. Die reduzierte Art von Figurentheater überrascht, wenn man Claire-Lise Dovats Figuren im Schaufenster von SozialArt gesehen hat. Grosse Holzfiguren in ebenfalls von der Waadtländerin hergestellten Kleidern und mit schön bemalten Gesichtern zieren noch bis am 16. Juli den Laden an der Hauptstrasse 115 in Binningen. Drinnen kann man mit Marionette «Bertrand» eigene Spielversuche wagen. SozialArt ist nicht ausschliesslich Ausstellungsort für Künstlerinnen. Abgesehen von kulturellen Veranstaltungen befinden sich hier ein Antiquariat und eine private Sozialberatung. Die diplomierte Sozialarbeiterin Heidi Blaser-Feldmann bietet seit vielen Jahren Hilfe und Auskunft bei drängenden Fragen. Es kann sich hier um finanzielle Probleme, familiäre Fragen, psychische oder physische Krankheiten handeln. Heidi Blaser ist nach jahrelanger Arbeit in verschiedenen sozialen Institutionen mit ihrem Laden «Richtung Strasse» gegangen. Sie ist überzeugt, dass die Hemmschwelle beim Schritt in den Laden kleiner ist als bei der Anmeldung in einer Beratungsstelle. Mit SozialArt könne sie Menschen helfen, die vorerst anonym bleiben wollten, oder bei denen die Hilfe einer Institution nicht ausgereicht habe. Oft geht es nicht «nur» um Beratungen, sondern um ganz konkrete Hilfeleistungen: Wie füllt man eine Steuererklärung aus, wer hat Anrecht auf Zusatzleistungen bei geringer Rente? Was tun, wenn Mann Alimente zahlen will und muss, aber nicht kann? Heidi Blaser wurde auf dem zweiten Bildungsweg Sozialarbeiterin, vorher war sie im kaufmännischen Bereich tätig. Bei ihrer heutigen Arbeit kann sie die Kenntnisse aus beiden Ausbildungen verbinden und so vielen Menschen weiterhelfen. Aber auch ganz ohne Probleme kann man ihren Laden aufsuchen: Im Antiquariat findet sich ein vielfältiges Angebot- an preisgünstigen Büchern. Der Bestand ist im Internet katalogisiert und unter www.sozialart.ch einsehbar. Miriam Glass
[Quelle: Birsigtal-Bote Nr. 28| Donnerstag, 11. Juli 2002, Seite 7]
Mit «Dominosteinen» die Armut sichtbar machen
Am Spieltisch, auf Video, am Radio, auf Plakaten und mit verstecktem Theater will das prominent besetzte Projekt «Dominosteine» möglichst viele Leute fürs Thema «Armut im reichsten Land der Welt» sensibilisieren.
Blnnlngen. Eine junge Frau bettelt an der Menschenschlange vor dem Kino um Geld für einen Eintritt. Im Fastfood- Restaurant bittet ein Bursche die Gäste um einen Bissen vom eben erstandenen Hamburger. Und in der Halle des Einkaufscenters teilt ein Pärchen auf alten Decken kauernd eine Dose Hundefutter. So oder ähnlich könnten die Szenen aussehen, die die beiden Theaterfrauen Ula Braun und Karin Minssen im Rahmen des Projekts «Dominosteine » mitten im Alltag realitätsnah umsetzen möchten. Ziel des versteckten Strassentheaters (die Spielsituation wird nicht als solche erkennbar gemacht) sowie des gesamten «Domino»-Projektes ist die Sensiblisierung weiter Bevölkerungskreise für das Thema «Armut in der Schweiz». Alle Massnahmen zur Bekämpfung der Armut und zur Förderung der sozialen Integration nützen nichts, wenn die Leute sich des Problems hier in der reichen Schweiz gar nicht bewusst sind. Davon ist die Binninger Sozialarbeiterin Heidi Blaser überzeugt. Da aber kaum jemand zuhört, wenn einfach nur über Elend gejammert wird, heckte sie 1996 zusammen mit dem Kulturschaffenden Paul Steinmann und mit fachlicher Unterstützung des Armutspezialisten Peter Tschümperlin das multimediale Projekt «Dominosteine» aus: «Unterschiedliche Menschen sind auf unterschiedlichen Kanälen ansprechbar », sagten sie sich die drei und baten deshalb Fachleute aus Kultur, Pädagogik, Sozialkuchen und Medien, verschiedene Konzepte zu entwickeln, wie das Wissen um die Armut unter die Leute gebracht werden kann. Gleichzeitig gaben die Initianten ihre Projektidee beim Armutsfonds des Bundes ein. Aus Bern kam eine Absage. Begründung: Das «sehr interessante» Projekt erfülle die formellen Voraussetzungen nicht. Sprich: Nur Vereine oder Institutionen dürfen Gesuche stellen.
Rittmeyer, Mäder, Brentini...
Doch Heidi Blaser, in deren soziokultureller Anlaufstelle in Binningen alle Fäden zusammenlaufen, liess den Kopf nicht hängen. Denn auf seiten der angefragten Konzeptleute stiess das Sensibilisierungsprojekt auf grosses Interesse. «Wer nicht selber einen Stein zu unserem Domino beitragen konnte, gab die Anfrage an andere Leute weiter », freut sich Blaser über den bereits entstandenen Domino-Effekt. Dank dem Beitrag einer (nicht genannt sein wollenden) Stiftung konnte die Ausarbeitung der einzelnen «Dominosteine» mit 2000 Franken abgegolten werden. Momentan liegen sieben Projektskizzen auf der Geschäftsstelle; an zweien wird noch gearbeitet. Die Palette der Konzepte darf sich sehen lassen: Neben dem eingangs erwähnten Strassentheater hat der Kabarettist Joachim Rittmeyer die Idee für ein Gesellschaftsspiel mit dem Arbeitstitel «Hadex » (Hart an der Existenzgrenze) entwickelt. Der Soziologe Ueli Mäder vermittelt die Herausgabe eines illustrierten Buches von Nelly Schenker; im Zentrum stehen ihre eigenen Erfahrungen in der sogenannten Vierten Welt. Die Komposition eines Armuts-Raps hat sich Claudio Brentini, Schauspieler und Jugendarbeiter, vorgenommen. Während der Sozialpädagoge Taki Papaconstantinou Porträts von Armutsbetroffenen auf Video bannen will, plant Kulturvermittler Manuel Liebeskind eine Plakat-Aktion. Sujet des Aushangs: behördliche Antragsformulare zur Unterstützung von sozial Benachteiligten. Über das gesamte «Domino» Projekt sowie weitere Aspekte zum Thema «Armut im reichsten Land der Welt» wollen zudem die beiden Journalisten Michael Müller und Till Hein ein Radiofeature erarbeiten.
Dominostein des Anstosses?
«Aus den äusserst kreativen Teilprojekten liessen sich sicher auch spannende Schulstunden gestalten», spinnt Heidi Blaser ihre Domino-Idee weiter, «damit schon Kinder ein Sensorium entwickeln fürs Thema Armut.» Doch bevor es soweit ist, müssen zuerst die vorliegenden Konzepte umgesetzt werden. Und dazu braucht es Geld. Geschäftsführerin Blaser und ihre Mitschaffenden sind der derzeit auf der Suche nach Geldquellen. Bisher erfolglos. Heidi Blaser bleibt optimistisch: «Indem wir an den verschiedensten Orten die Idee unseres Projekt schildern müssen, kommen wenigstens immer wieder neue Leute mit dem Thema Armut in Kontakt.» Sie lacht spitzbübisch: «Und vielleicht erweist sich ja der BaZArtikel als Dominostein des Anstosses ... » Alexandra Hänggi
[Quelle: Basler Zeitung | Baselland | Samstag, Sonntag 21./22. November 1998 Nr. 272| Teil III]
PRIVATE SOZIALHILFE
Eine Sozialberatung, die keine Hemmschwellen kennt, hat Heidi Blaser in Binningen in einem Bücherladen eingerichtet.
Praktisch jede Schweizer Gemeinde hat ein mehr oder minder ausgebautes Fürsorge- und Sozialwesen. Die Hemmschwelle, diese öffentliche Dienstleistung auch tatsächlich in Anspruch zu nehmen, ist für den Rat- oder Hilfesuchenden aber oftmals unüberwindbar. Kommt noch hinzu, dass ein Grossteil der Bevölkerung keine Ahnung vom vielfältigen Angebot einer öffentlichen Sozialberatung hat. Die Baselbieter Sozialarbeiterin Heidi Blaser-Feldmann musste dies während ihrer rund zehnjährigen Tätigkeit in behördlichen Diensten immer wieder erfahren: «Nur Insider selbst wissen über das Angebot Bescheid.» Was aber dagegen tun? Die engagierte Frau entschloss sich vor drei Jahren kurzerhand, ein Experiment zu wagen und an der Hauptstrasse in Binningen - in einem ehemaligen Kiosk - eine private Sozialberatung aufzuziehen. Und siehe da: Heidi Blaser hatte grossen Erfolg. 1988 waren es 84 Personen, die sie um Rat fragten. Sie erhielt 542 Besuche und führte über 1000 Telefonate. Dank der Mund-zu Mund- Propaganda verdoppelte sich im letzten Jahr die KlientenzahL Erstaunlich vor allem, dass rund ein Drittel davon Männer waren. Um Menschen in echten finanziellen Nöten auch ohne Bezahlung helfen zu können, führt die Sozialarbeiterin nebenbei noch ein Buchantiquariat. Der Verkaufserlös gibt ihr die nötige Rückendeckung. Anno 1988 wurde ihre Arbeit mit dem Preis für soziale Innovation des Kiwanis Club Oberbaselbiet belohnt. «Dadurch, dass die Sozialberatung in einem (freundlich möblierten) Laden ist fällt der Schritt leichter, hineinzugehen und Auskunft oder Hilfe zu holen», ist Heidi Blaser überzeugt. Bester Beweis sind für sie die vielen Männer, die ihren Rat suchen: «Als ich noch Gemeinde-Sozialarbeiterin war, haben praktisch nur Frauen meinen Beistand gesucht.» Positiv wertet die Baselbieterin auch die bei ihr gewährleistete Anonymität: «Niemand ist gezwungen, sich auszuweisen wie in der öffentlichen Sozialberatung. Dies führt auch dazu, dass die Leute meist zu mir kommen, bevor die Sache verkachelt oder gar unlösbar geworden ist.» Die Dienstleistungs- Palette ist allerdings die gleiche wie bei einer amtlichen Stelle: Heidi Blaser hilft bei Fragen über Suchtprobleme, Unterhaltsbeiträge, Stipendien, Steuern, Versicherungen und - beispielsweise - Ergänzungsleistungen. Sie weiss über das Fürsorge- und Vormundschaftswesen ebenso gut Bescheid wie über das Erstellen eines Haushaltsbudgets. Kann sie nicht selbst behilflich sein, stellt sie Kontakte zu den betreffenden Stellen her oder richtet an die entsprechenden Institutionen Gesuche: «Aber ich verweise die Leute nicht einfach weiter, sondern will sicher sein, dass sie Hilfe erhalten.» Finanzielle Probleme stehen bei Heidi Blasers Kundschaft eindeutig an erster Stelle, vorab zu hohe Mieten und Kleinkredite. Bereits an zweiter Stelle stehen Fragen rund um Arbeit, Beruf und Wiedereinstieg. Aber immer wieder muss sie auch Streit um Kinder schlichten, Beziehungsprobleme lösen und Hilfe im Alter leisten. Da Heidi Blaser nicht nur etwas für «den Moment» tun will, hat sie auch verschiedene (Selbsthilfe-)Gruppen ins Leben gerufen. So zum Beispiel eine Spiel- und Aufgabengruppe, ein Näh- und Flickatelier sowie einen Kochklub für Alleinstehende: «So kann ich gleich mehrere Menschen bei der Lösung ihrer Probleme unterstützen, und Gleichgesinnte treffen sich dadurch auf natürliche Weise.»
Regula Matter-Müller
[Quelle: Brigitte Magazin Schweiz 9/90, Seite 5]
Private Sozialberatung mit Bücherantiquariat verbunden
Ein Laden für Leute mit Sorgen
Seit drei Jahren. gibt es in Binningen eine private Sozialberatung. Da diese Beratungsstelle bei den Hilfesuchenden grossen Anklang fand, eröffnete die Inhaberin Heidi Blaser nun einen grösseren Laden. Die NoZ besuchte sie am «Tag der offenen Tür» ..
Binningen. kba. Nach zehnjähriger Tätigkeit als Sozialarbeiterin in öffentlichen Institutionen rief Heidi Blaser-Feldmann 1986 eine private Sozialberatung ins Leben. «Am Anfang dachten die anderen Sozialarbeiter, ich spinne, dies sei gar nicht möglich. » Doch inzwischen hat sich gezeigt, dass die private Beratungsstelle eine willkommene Ergänzung zur Beratung der Gemeinde darstellt. So erklärte Irmgard Camenzind vom Sozialdienst der Gemeinde Binningen gegenüber der NoZ, dass sie Heidi Blasers Arbeit nicht als Konkurrenz ansehe. Die Sozialhilfe auf privater Basis sei an sich sinnvoll. «Wir versuchen eben, nebeneinander auszukommen. » Im letzten Jahr haben immerhin 170 Personen die Hilfe von Heidi Blaser in Anspruch genommen und von ihrer Beratung profitiert. Der zu diesem Zweck gemietete kleine Laden, ein ehemaliger Kiosk, erwies sich bald als zu eng. So wurde am 1. Februar dieses Jahres ein grösserer Laden an der Hauptstrasse 115 in Binningen eröffnet. Ziel der privaten Sozialberatung ist es, den Ratsuchenden mit Auskunft und Hilfe Beistand zu leisten. Heidi Blaser ist der Ansicht, dass das Wissen über Hilfsmöglichkeiten nicht bis zu den in Armut Lebenden durchdringt. «Die private Sozialberatung soll dieses Wissen unter die Leute bringen.» Viele Leute haben nämlich keine Ahnung, wohin sie sich in ihrer Not wenden sollen. Zur Binninger Sozialberatung gehört auch ein Antiquariat mit Büchern aus den unterschiedlichsten Bereichen. Da gibt es Ratgeber, Jugendbücher, Biographien, Gesamtausgaben bekannter Autoren, Bücher über die Region und die Schweiz und vieles mehr. Dank den Einnahmen aus dem Verkauf der antiquarischen Bücher ist es möglich, auch Leuten zu helfen, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Diese müssen für die Beratung nur reduziert oder gar nicht bezahlen. Die Sozialarbeit in einem Laden bietet auch in anderer Hinsicht Vorteile. So fällt es dem Hilfesuchenden oft leichter, den Schritt in einen Laden zu wagen, als offenkundig eine Sozialberatung in Anspruch zu nehmen. Meist sind finanzielle Probleme der Grund für den Kontakt mit der Sozialberatung. Häufig bereitet aber auch die Arbeit oder der Wiedereinstieg ins Berufsleben Schwierigkeiten, bei denen Heidi Blaser mit Rat zur Seite steht. Andere Ursachen für den Besuch bei der Sozialberatung sind nicht verstandene Verträge, Krankheiten, Beziehungs- oder Wohnprobleme. Heidi Blaser gibt Auskunft über Versicherungsfragen, Arbeitslosigkeit, Haushaltsbudget, Schuldensanierung, Sozialarbeit oder Hilfsmöglichkeiten diverser Institutionen. An die Sozialberatung wenden sich Eheleute bei der Trennung ebenso wie Leute, die im Alter Hilfe brauchen. Rund drei Viertel der Kundschaft sind übrigens weiblich. Die Probleme der Ratsuchenden sind also von verschiedenster Art. Wie Heidi Blaser erzählte, suchte zum Beispiel vor einiger Zeit ein Mann die Beratungsstelle auf, weil er Probleme mit seinen Steuern hatte. «Er hatte noch nie in seinem Leben eine Steuererklärung ausgefüllt, und so wurde er von der Steuerbehörde jedes Jahr zu hoch eingeschätzt.» In solchen Fällen kann Heidi Blaser dann erklären, wie man beispielsweise eine Steuererklärung macht oder wohin man sich zur Hilfe wenden kann. So vermittelt sie manchmal die Ratsuchenden auch an die entsprechenden Fachleute. In den Arbeitsräumen des Beratungsdienstes und des Antiquariats sind übrigens die Bilder von Irma Hediger zu bewundern. Ihre sehr persönlichen Bildaussagen passen bestens zur Sozialberatung.
[Quelle: Basler Volksblatt, Montag, 19. Februar 1990, Seite 6, Baselland/Region]